Alte Schule Bojum Über uns
Annika Brummack
Schon während der Schulzeit habe ich einen Jugendgruppenleiterschein gemacht und habe mich im Sportverein und auf Ferienfreizeiten engagiert. Nach dem Abitur wollte ich ursprünglich zunächst eine Tischlerlehre absolvieren, doch „damals“ war es noch nicht so einfach, als Frau eine Zusage für eine Lehrstelle in einem handwerklichen Beruf zu bekommen: ein Werkstattinhaber nahm aufgrund des Fehlens eines zweiten Sanitärraumes seine Zusage zurück – so kurzfristig, dass keine andere Lehrstelle mehr zu bekommen war. Also verband ich meine sozialen Interessen mit meinen technischen und studierte Technik, Naturwissenschaften und Deutsch für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Während des Studiums lernte ich Johannes und somit auch die „ihm anhaftende“ Einrichtung kennen. Das war etwas, das ich so „aus der Nähe“ bisher noch nicht gesehen hatte – aber es übte eine Anziehung auf mich aus: so lässt es sich auch leben?! Noch während meines Referendariats an der Thorsbergschule in Süderbrarup zog ich zunächst ins Haus meiner Schwiegereltern und dann in die „Alte Schule“ ein, um das Leben innerhalb der Einrichtung „auszuprobieren“ – und stellte fest: das gefällt mir! So schloss ich an das 2. Staatsexamen eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Heilpädagogin in Flensburg an. Inzwischen habe ich an einer Weiterbildung zur Fachkraft für Gewaltprävention teilgenommen und habe 2021 die zertifizierte Weiterbildung zur Traumapädagogin / Traumafachberaterin absolviert.
Johannes Brummack
Zu meinem beruflichen Werdegang gehört die Prägung von sehr früh an: Ich wurde schon in ein Kinderhaus hineingeboren, da meine Eltern damals im Heilpädagogischen Kinderheim in Stipsdorf / Bad Segeberg maßgeblich tätig waren. Mit sechs Jahren bin ich mit meiner Schwester und meinen Eltern nach Bojum gezogen. Nach dem Abitur und der anschließenden Wehrdienstzeit – die Arbeit eines Zivildienstleistenden / Sozialarbeit kannte ich schon – wollte ich Realschullehrer für Mathematik und Technik werden, um technische und pädagogische Interessen zu verbinden. Heimarbeit interessierte mich zunächst nicht so sehr. Nach dem ersten Examen bot sich die Gelegenheit das Elternhaus zu übernehmen, zumal ich in meiner Frau eine Partnerin gefunden hatte, die sich mit mir zusammen diese besondere Art zu leben gut vorstellen konnte, und so machte ich nach dem Zweiten Examen noch eine Heilpädagogische Ausbildung.
Wir leiten die Einrichtung seit Januar 2002 in alleiniger Verantwortung. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es aber eine Übergangszeit von etwa drei Jahren, in denen sich meine Eltern / Schwiegereltern mehr und mehr zurück gezogen haben, wir intensive Gespräche geführt haben und wir jederzeit Rücksprache halten konnten – der Bedarf danach wurde mit der Zeit geringer, bis wir uns vollends verantwortlich fühlten und meine Eltern / Schwiegereltern den nötigen Abstand hatten, um sich auf sich besinnen zu können. Nach wie vor sind wir von der von uns gewählten Lebensform überzeugt und sind sehr glücklich, über die lange Zeit immer Mitarbeiter gehabt zu haben, die uns in dieser Arbeit voller Überzeugung unterstützen.